Restaurant Mesa, Zürich ZH, Switzerland
Gebürtiger Nachfolger?
Einst der hoch gelobte Marcus G. Lindner ist Geschichte, der neue Starkoch im Mesa heisst Antonio Colaianni.
Doch was bedeutet dies für das Mesa und für die Stadt Zürich?
Im Restaurant angekommen, macht mir der Anschein, dass mehrere Tische nun im Restaurant zu finden sind.
Einen kurzen Blick in die Menu Karte – schon hier sieht man die Handschrift von Antonio. Neu wird nicht nur ein Menu
angeboten, sondern auch ein Vegi-Menu.
7 Gänge (CHF 198.-) bestehend aus vier Vorspeisen und drei Hauptgänge – leider muss man sich auf einen Hauptgang entscheiden.
Gefolgt dann von Käse und Dessert.
Als ich das Menu bestellt habe, verschaffe ich mir noch einen Blick in die Weinkarte. Was hier aber zu finden ist, finde ich sehr gewagt.
Ich spreche hier von sehr grosszügigen Kalkulationen für das Mesa. Finde ich schade.
Jetzt aber zum Menu:
Gestartet wird mit
Vitello Tonnato – Kalbsfilet, Sushi-Tuna, Kapern, Ventresca
Eine wunderbare Kombination aus vielen verschiedenen Häppchen. Traumhaft.
Dann folgt ein Gang aus Pulpo, Calamares, Muscheln, Garnelen, Algencrème, Salicornes und Meerschaum – mit dem klingenden Namen „Seabreeze“.
Super Abgeschmeckt, grossartiges Zusammenspiel, bei den Calamares gibt es noch ein wenig Luft nach Oben. Sonst aber ein sehr schmackhafter Gang.
Nummer drei der Vorspeise, ganz klar mein Lieblingsgang des Abends:
Serviert wird Périgord – Spinat, Eigelb, Herzmilken, Kartoffelschaum, Croûtons und Schwarzer Trüffel.
Hier fällt mir nur ein Wort ein – Sensationell!
Als Abschluss der Vorspeisen gibt es Ochsenschwanz – Ravioli, Essenz, Schwarzwurzel, Parmesan und Sherry.
Diese Vorspeise ist klar die schwächste von allen drei. Geschmacklich eher langweilig, mit wenig Gewürzen, ganz klar auf die Grundprodukte reduziert.
Mir wurde später gesagt, dass dies absichtlich so ist, um den Gaumen auf den Hauptgang vorzubereiten und der hat es in sich.
Iberico – Rücken, Filet, Bäggli, Artischocke, Peperoni und Polenta-Ravioli.
Das Zusammenspiel aus Rücken, Filet und Bäggli ist wunderbar. Ein wenig Gemüse sowie Artischocke begleitet das Gericht super. Hier wird darauf geachtet, dass der Kunde wenig Stärkebeilage bekommt. Einzig das Polenta-Ravioli – dies ist aber sehr klein und wunderbar.
Alles in allem hat das Mesa einen sehr guten Nachfolger erhalten. Antonio macht seinen Job sehr gut. Klar wird im Mesa nun anders gekocht, dies heisst aber nicht, dass es schlechter geworden ist.
Man sollte es aber nicht mit dem Vorgänger vergleichen, sondern geniessen und applaudieren.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber noch. Die Gänge werde mir ein wenig zu schnell nacheinander serviert, die Weinpreise sind sehr sportlich kalkuliert und um 23:15 Uhr wird im Restaurant schon aufgeräumt, auch wenn man noch am Essen oder geniessen ist.
Auch wenn hier auf sehr grossem Niveau kritisiert wird – es gibt noch Verbesserungspotential, dies sollte auch so sein. Sonst wäre das Mesa einwandfrei Perfekt.
Fazit: Die Konkurrenz muss sich warm anziehen.
Patrick’s Bewertung:
Ambiente: 6/6
Service: 5/6
Essen: 5/6
Preis/Leistung: 4/6
Gesamtwertung: 20/24
Auszeichnungen:
– 17 Gault Millau Punkte / „Koch des Monats“ April 2013
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Mein Favorit in Town. Danke für den tollen Bericht!