Noma, Kopenhagen, Denmark
ist es das bestes restaurant der welt?
laut „san pellegrino“ ist das restaurant noma in kopenhagen das beste restaurant der welt 2010/2011 (auch wenn sie kein san pellegrino ausschenken) und verdrängt somit das restaurant el bulli von seinem thron.
wie wird man das bestes restaurant der welt? ist es echt so viel besser wie z.b. andreas caminada? kann man besser kochen als die besten köche?
ich will mir selber ein bild machen und steige deshalb in eine swiss maschine und fliege nach kopenhagen. mit grossem glück habe ich noch einen tisch über den mittag bekommen.
12:00 uhr, ich stehe vor dem noma, möchte von draussen noch schnell ein foto machen, schon geht die tür auf und ich werde sehr freundlich empfangen. stehen sie doch an die wand, ich mache ein foto von ihnen, sagt die person, die mir gerade die türe geöffnet hat. foto fertig und rein ins restaurant. haben sie eine reservation? werde ich gefragt. logisch! währenddessen wird mir von einer anderen person die jacke abgenommen und von einer anderen person werde ich an den tisch geführt. es geht keine zwei minuten bis ich an dem tisch sitze.
den mix aus altem fabrik/hafen gebäude und modern, gefällt mir gut. es gibt keine weissen tischtücher, alles ist sehr schlicht und in holz gehalten.
der „chef de service“ kommt zu mir und fragt, ob ich ein apero möchte? es werden gleich ein paar „snacks“ serviert. sobald diese weggeputzt sind, darf ich mich entscheiden, ob ich das grosse oder das kleine menu (sieben oder zwölf gänge) möchte. der erste snack steht schon auf dem tisch, es ist die tischdekoration. eine sensationelle täuschung und ein absolut gelungener snack. ich bin überwältigt!
später folgt ein teller mit moos, welches man selbstvertändlich auch essen kann, wachteleier, die in einem grösseren ei geräuchert werden, radieschen im ton-topf mit avocado-creme und essbarer erde. einfach grossartig.
der letzte snack wird serviert und ich entscheide mich für das grosse menu. der kellner lächelt und sagt zu mir: „great choice“.
es geht weiter, es folgt gang um gang. die gänge sind eher schlicht gehalten, viel gemüse, mit dezenten fischkombinationen und wenig fleisch. interessat ist auch, dass die köche (hier im noma arbeiten ca. 20 stück) jeweils die gänge, welche sie anrichten selber an meinen tisch bringen und gleich erklären, was auf dem teller ist. finde ich eine sehr nette geste.
da das noma eine offene anrichte-küche hat, kann man diese auch jederzeit anschauen. die köche sind sehr freundlich und haben überhaupt kein problem, wenn man in die küche lauft und sie beobachtet, wie sie teller für teller anrichten.
für mich war das noma eine sehr tolle erfahrung. das essen, die räumlichkeiten, der service – einfach grossartig. klar gibt es auch für mich gänge, die mich jetzt nicht von den socken gehauen haben. da habe ich bei andreas caminada schon bessere und speziellere kombinationen erlebt. schade fand ich auch, dass der „chef koch / rené redzepi“ an diesem tag nicht anwesend war. bei einem restaurant in dieser liga, erwarte ich das!
fazit: bestes restaurant hin oder her, das noma ist sicherlich eines meiner besten erlebnisse und absolut empfehlenswert – sofern man noch einen platz bekommt!
patrick’s bewertung:
ambiente: 6/6
service: 6/6
essen: 5/6
preis/leistung: 5/6
gesamtwertung: 22/24
auszeichnungen:
– best restaurant in the world 2010/2011
– 2 guide michelin sterne
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Interessanter und auch differenzierter Bericht (nicht jeder Gang des Noma’s muss gut sein, nur weil’s die Pellegrino Nr. 1 ist…). Wie schwierig / einfach war es denn, eine Reservation dort zu bekommen?
Gruss, kuechenreise
es war leider sehr schwierig einen tisch zu bekommen. wenn du aber zeit und flexibel bist, setze dich auf die warteliste. so hat es bei mir geklappt.