Swiss Star Hotel, Grill Restaurant Panorama, Wetzikon ZH, Switzerland

Wenn man in Gedanken schon weg ist…

«Dessertblog Schweiz», ein guter Bekannter, hat neulich einen spannenden Beitrag über das Swiss Star Hotel in Wetzikon gebloggt. Er lobte die Küche von Sascha Behrendt und bedauerte, dass dieser das Restaurant im April verlassen wird. Der Chefkoch, der auf Anhieb 14 GaultMillau Punkte erhielt, wird künftig im Gasthof «Zum Hecht» in Fehraltorf den Kochlöffel schwingen. Glückliche Umstände führten mich zufällig ins Zürcher Oberland und ich besuchte das Swiss Star Hotel.

Neben à la carte wird auch jeden Abend ein «Le Menu Pour Deux» angeboten. Hier überzeugt ganz klar der Preis: CHF 125.- für fünf Gänge und zwei Personen.

Meine Begleitung und ich bestellten somit das «Le Menu Pour Deux» und ich freute mich besonders auf das Brotkonzept. Mein Bekannter, «Dessertblog Schweiz»,  bloggte nämlich folgendes: «Selten habe ich beim Brotkonzept in einer so kurzen Zeit einen solchen Fortschritt gesehen: Ein richtig geiles Tomatenbrot mit sechs verschiedenen Zugaben, alle köstlich.»

Das Brot kam und wir wurden enttäuscht. Statt einem «richtig geilen Tomatenbrot» bekamen wir vier Scheiben trockenes Brot. Sechs verschiedene Zugaben? Wir erhielten drei.
Aber ich bin Optimist und dachte mir: die «Amuse Bouche» macht das wett.
Tja, es gab leider keine…

Unser 5-Gang-Menü:

«Süsskartoffel-Tatar»
Oliven in Textur, Kapernespuma
Für das Auge ein schöner Gang. Aber geschmacklich sehr langweilig. Nicht salzig, die Oliven in Textur schmeckten nach nichts und die Kapernespuma war viel zu dominant.

«Geflügel Consommé»
Trüffel vom Züri Obrland, Foie Gras
Die Consommé war hier wenigstens schmackhaft und salzig. Das Trüffelglace geht aber auch bei diesem Gang total unter und Foie Gras? Wo ist Foie Gras? Es kommt in Form von Parfait und ist so klitzeklein, dass man mit blossem Auge fast nicht sieht. Auch hier: eine absolute Enttäuschung.

«Bärenkrebs»
Peperoni hoch 3, Mandel, Estragon
Uns wurde mitgeteilt, dass es momentan keine Bärenkrebse gibt und stattdessen normale Crevetten für diesen Gang verwenden werden. Der Gang wurde uns mit folgender Aussage serviert: «Bei den Peperoni handelt es sich nur um hoch 2 satt hoch 3.»
Die Crevetten waren viel zu lange gekocht und somit sehr trocken. Mehr gibt es nicht zu sagen.

«Coq au Vin»
Blaue Macaire-Kartoffeln, Randen
Diesen Gang habe ich noch nicht einmal fotografiert. Denn schon beim blossen Anblick tat einem der Gaumen weh.
Die Idee als solche, Coq au Vin neu zu interpretieren, finde ich sensationell. Aber das Resultat sollte entsprechend «neu» sein…
Das Fleisch war einfach nur trocken – lag es am fehlenden Wein? Wenigstens die blauen Kartoffeln und Randen schmeckten.

«Passionsfrucht»
Blumenkohl, Kaffee
Das Passionsfrucht-Glace schmeckte sehr gut. Blumenkohl und Karamell harmonierten ausgezeichnet. Aber das Kaffeegelée war einfach nur bitter und hart.

Fazit: Es war einen sehr enttäuschender Abend. 14 GaultMillau Punkte und dann solch ein Menü? Ich hoffe für Sascha Behrendt, dass seine Leistung bereits in Fehraltorf ist.
Denn dort war er – zumindest gedanklich – schon…

Patrick’s Bewertung:
Ambiente:  3/6
Service:  3/6
Essen:  2/6
Preis/Leistung: 4/6
Gesamtwertung: 12/24

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http://www.hotel-swiss-star.ch/gastronomie/grill_restaurant/

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